Dienstag, 20. Mai 2008

Mawenzi Hospital


Heute verbrachte ich mal wieder den ganzen Morgen in der Schule! Ich hatte ein Abschiedsgespräch mit Schwester Imelda, die am Freitag nicht anwesend sein wird und sich deshalb schon heute verabschieden wollte. Sie bedankte sich vielmals für meine Hilfe und schenkte mir eine Halskette! Das sind Momente, in denen ich nicht wirklich nach hause gehen möchte...!
Über den Mittag wärmte ich mir die Lasagneresten auf und legte mich kurz ein wenig hin. Um 14h habe ich mich mit Evelinn im Mawezni Hospital verabredet um mal einen Eindruck von einem öffentlichen afrikanischen Spital zu erhalten. Evelinn brachte zwei Frauen mit ihren Kindern ins Spital, da sie gestern beim Hausbesuch feststellte, dass die Kleinen krank sind.
Als ich ankam war Evelinn schon voll gestresst. Erst musste sie schauen, dass die Kinder angenommen wurden! Die Schwester sagte, dass sie zu spät dran sei und dass sie morgen wieder kommen solle. Ui, die hat Evelinn noch nie wütend erlebt!! Ich sage nur soviel, die Kinder wurden alle angenommen.
Bist du einmal angenommen, musst du zu all den verschiedenen Gebäuden gehen um alle Test etc. zu machen, Medikamente zu bekommen, Ärzte zu sprechen... Es herrscht für meine Begriffe ein Chaos in diesem Spital. Da wir zu zweit waren, konnte ich die eine Frau mit ihren beiden Kindern begleiten und Evelinn die andere Mutter mit ihrem Baby. Wir reihten uns für einen Malariatest ein und mussten dann eine halbe Stunde auf das Resultat warten. Danach konnten wir mit dem Ergebnis, das negativ war, den Arzt aufsuchen. Beide Frauen waren mit ihren Kindern im Spital akzeptiert.
Wir gingen also auf die Kinderstation und dort mussten die Frauen wieder warten, bis sie an der Reihe waren. In einem Zimmer mit über 20 Betten immer zwei aneinandergereiht, war ein Tisch, wo eine Schwester alle Patienten aufnahm. Sie sagte uns, was für Medikamente wir besorgen mussten. Also gingen wir erst in die Apotheke und holten Medikamente für unsere kleinen Patienten. Unterwegs kauften wir noch Bananen, Orangen und eine Thermosflasche ein. Wieder zurück im Spital mussten wir warten, bis wir an der Reihe waren um die Medikamente verabreicht zu bekommen. In der Zwischenzeit ging Evelinn mit der grösseren Tochter nach Shimbwe zurück um sie irgendwo unterzubringen, da ausser ihrer Grossmutter, die mit der kleineren Schwester im Spital bleiben muss, niemand mehr da ist. Das Mädchen schrie das ganze Spital zusammen, als Evelinn sie mitnahm.
Nach einer Weile waren wir an der Reihe und die Schwester gab den Kindern Spritzen, worauf die wie wild anfingen zu schreien! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie viele Kinder und Mütter in diesem Raum waren... Es stank, war heiss und mir wurde wirklich fast schlecht. Wir mussten uns dann einen Platz auf irgendeinem Bett finden! Das heisst jede Matratze wird von zwei Frauen mit ihrem Kind belegt. Es gibt nur ein weisses Leintuch, das den Schaumgummi abdeckt. Na ja weiss war es vielleicht mal. Es hatte überall Flecken und es sah alles andere als hygienisch aus! Die Frauen legten einfach ihre Kangas auf das Leintuch und damit wars erledigt. Ich fragte die Schwester, ob es wohl möglich wäre ein frisches Tuch zu bekommen und die zuckte nur mit den Achseln. Also gab ich einer Mutter meinen Kanga, den ich mal geschenkt bekam...aber ich konnte sie ja wohl nicht ihr Kind in die Scheisse (sorry) eines anderen Kindes legen lassen! Mir wurde immer heisser und schlechter und ich musste nach draussen gehen und ein wenig frische Luft schnappen! Mir taten die Frauen und vor allem die Kinder so leid. Ich weiss nicht, was hier mit wirklich schlimmen Fällen passiert. Und auch wenn ein Kind eine ansteckende Krankheit hat, ist es wohl unmöglich auf diesem engen Raum das zu kontrollieren!
Die Mutter des Baby’s schien mir sehr unselbständig zu sein und hatte überhaupt nichts für ihr Kind mit dabei. Ich wollte Evelinn fragen Sachen für das Baby mitzubringen, aber ihr Handy war tot... auch das noch. Ich sass also da und wartete und versuchte so gut als möglich alles Nötige zu besorgen. Hier in Afrika muss man nämlich alles selber besorgen! Wenn dir niemand Essen bringt, ist das dein Problem! Das Spital stellt nur die Betten und die ärztliche Hilfe!
Da das Baby aus der Flasche ernährt wird, offenbar mit Kuhmilch!, wusste die Mutter nichts mit dem Pulver anzufangen, das ihr Evelinn gab. Also versuchten wir zusammen herauszufinden wie viel Pulver und Wasser sie wie oft füttern muss. Sie fragte mich nach heissem Wasser und da die Schwester in orange mir sagte, dass es kein Wasser gäbe, ging ich raus dem Spital und besorgte ihr heisses Wasser in einem Restaurant. Später erfuhr ich, dass mir die Schwester in weiss hätte sagen können, wo es im Spital heisses Wasser gibt...
Nach über zwei Stunden kam Evelinn wieder aus Shimbwe zurück. Sie konnte die eine Tochter versorgen und brachte ein paar Tücher für das Baby mit. Wir gingen dann gegen 18h30 nach hause!
Was witzig war an der ganzen Sache ist, dass das Spital weiss gestrichen ist und einen türkisfarbenen Sockel hat. Ich trug zufälligerweise meine türkis Thaihose und ein weissen Shirt, also hatte ich die ganze Zeit das Gefühl die Wände würden mich verschlucken ;-)

2 Kommentare:

Renato Oliveira hat gesagt…

Sehr gut sogar dieser Website!
mal stärker mit Sicherheit hier!
umarmen!
Renato Oliveira

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Fabienne hat gesagt…

Hi Renato,
I'm sorry but I don't understand your comment. Could you write me in English?
Regards Fabienne