Mittwoch, 7. Mai 2008

Montag





Wie ich schon ahnte, war es heute Morgen sehr grau und der Himmel war mit Wolken verhangen. Also brachte ich all meine Pässe etc. in den Safe, da mir die Anlage zu verlassen erschien, um alles im Zimmer liegen zu lassen. Da ich bisher meine Kreditkarte nie brauchte um Geld abzuheben, liess ich die auch im Safe! Ich wollte schliesslich so kurz vor meiner Rückreise in die Schweiz kein Risiko eingehen...
Ich lieh mir einen Schirm und machte mich auf zu einem Einkaufszenter, wo ein Automat war. Mit dem Matatu fuhr ich im Regen dorthin und bis dahin klappte alles bestens. Als ich jedoch versuchte Geld abzuheben, hiess es, dass es nicht möglich sei. Die Dame nach mir hatte mit ihrer Kreditkarte keine Probleme, also wusste ich, dass das Gerät meine Karte nicht lesen konnte. Niemand konnte mir helfen und in der Bank nebenan sagten sie mir, dass ich nur mit der Kreditkarte und Ausweis bei ihnen zu Geld kommen könne. Super, genau diese Sachen liess ich heute im Safe zurück! Bis zum nächsten Automaten war es ziemlich weit um zu Fuss dorthin zu gehen. Aber wenn ich noch mal ein Matatu nehmen würde und es dort auch nicht klappt mit der Karte, hätte ich nicht mehr genügend Geld zurückzufahren! Super, genau das wollte ich vermeiden gestern. Hätte ich mich doch geweigert das doofe Deposit zu hinterlegen... ich war so genervt mit der ganzen Ausreisegeschichte und überhaupt mit all den Halsabschneidern, dass ich am liebsten losgeheult hätte.
Hätte aber eh nichts gebracht, also fing ich an loszumarschieren und den nächsten Automaten zu finden.
Ein Taxifahrer profitierte dann von meiner Misere und fuhr mich zum Automaten. Da aber die Verbindung meiner Karte in der ganzen Gegend zusammenbrach, konnte ich natürlich auch dort kein Geld abheben. Offenbar war nur die Verbindung mit Kreditkarten möglich. Tja so musste ich mich zwangsläufig zum Bungalow chauffieren lassen um meine Kreditkarte zu holen und dann wieder zurück zum Automaten. Ich musste ein Vermögen für diesen Abzocker bezahlen. Als er mir dann sagte, dass er May heisst, antwortete ich ihm, dass mein Name April sei. Die Situation war so verschissen, dass ich nur noch lachen konnte. Ich hasste gerade alles in diesem Moment.
Wie immer, war auch dieser Taxifahrer nicht nur ein Taxifahrer, sondern auch ein Reiseberater und vor allem ein heiratswilliger Afrikaner. Er erzählte mir gleich, dass er wieder alleine sei, da er und seine Freundin keine Kinder bekommen konnten. An wem es gelegen hat, wüsste er jedoch nicht. Oh mein Gott, will ich das alles wissen??? Ich holte schnell meine Sachen aus dem Safe und fuhr mit May wieder zurück. Da fragte er mich, ob ich ihm nicht helfen könne mit rauchen aufzuhören. Ich sagte ihm, dass es mir eigentlich egal sei, ob er rauche oder nicht. Das sei seine Sache und er sei alt genug sich selber darum zu kümmern. Er wollte sogar Mitleid von mir, dafür, dass er raucht!! Als er dann auch noch fragte, ob mein Mann denn nicht rauche, sagte ich nur, dass niemand in meiner ganzen Familie rauche. Ich hasse diese plumpen Fragen und dann meinen sie auch noch sie seien äusserst schlau und diplomatisch vorgegangen. Eine weisse Frau abzukriegen ist das erklärte Ziel eines jeden Afrikaners, auf Biegen und Brechen!
Glücklicherweise klappte es mit der anderen Karte und ich konnte May bezahlen. Ich blieb im Center und ging erst mal in den Supermarket. Wow, da hatte es einfach alles! Fetakäse, Barilla Pasta, Mentos Bonbons, Büchsenraviolis, Evianwasser...
Da ich aber nicht wusste wie lange ich bleiben würde, kaufte ich nicht viel ein. Falls es nämlich morgen immer noch regnen sollte, würde ich zurück in die Stadt fahren.
Im Restaurant frühstückte ich dann erst mal. Von dort konnte ich das Treiben im ganzen Center beobachten und hörte sehr viele Leute deutsch sprechen. Fast alle waren Mitte 50 aufwärts und wohl nur gerade für kurze Zeit hier in den Ferien. Sie sahen nicht so aus, als ob sie irgendwo in Afrika arbeiten und sich hier erholen würden. Dafür war ihr Auftreten zu protzig! In einem Geschäft entdeckte ich sogar eine aktuelle Gala, aber sie kostete umgerechnet 14.- und das mir dann doch zuviel. So sehr muss ich dann doch nicht wissen, was bei den Stars und Sternchen läuft.
Wieder im Bungalow blieb mir nicht viel anderes übrig, als zu lesen und herumzuliegen, da der Regen sehr stark war. Das war ein langer Tag bis es endlich Abend wurde.

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