Samstag, 23. Februar 2008

Ausflug nach Arusha

Da die letzten Tage für uns alle ein wenig anstrengend und Nerven aufreibend waren, beschlossen wir uns einen Shopping Tag in Arusha zu gönnen! Mit dem 11h30 Bus nahmen wir die 1 1/2 Stunden Fahrt in Angriff. Der Kleinbus war nicht einmal halbvoll, sodass wir eine entspannte Reise hatten...vorerst. Kaum haben wir Moshi verlassen und die Überlandstrasse erreicht, gings flott voran! Mit all den Fahrradfahrern und Tieren am Strassenrand sass ich sehr unentspannt auf meinem Sitz! Ich hatte jedes Mal das Gefühl, dass wir anhängen würden! Dazu kommt, dass ich heute Morgen die Karte „Suffering“gezogen habe, die Leiden jeglicher Art beschreibt. Auch von gebrochenen Knochen und Unfall war die Rede...
Auf einmal war einem Esel, der am Strassenrand entlang schlenderte, danach die Fahrbahn zu überqueren! Unser Fahrer stand voll auf die Bremse und ich sah uns schon Eselüberbleibsel von der Strasse kratzen...wäähhhh!!! Danach gings pole pole weiter.
Am Ziel angekommen, liess uns der Chauffeur irgendwo im Zentrum aussteigen. Ausser dem Impala Hotel, wo wir letzten Herbst unsere Safari starteten und dem Busbahnhof, kannte ich nichts in Arusha. Auch Carol schien irgendwie die Orientierung verloren zu haben. Also suchten wir zuerst eine Toilette, das heisst ein Loch, auf, um befreit die Stadt zu erkunden. Mittlerweile war es schon nach 13h und sehr warm! Da Arusha höher gelegen ist als Moshi, hofften wir auf ein wenig Abkühlung...keine Spur davon!
Nach einem kurzen Lunch stürzten wir uns ins Getümmel und waren binnen Sekunden von tausenden Strassenverkäufer umringt. Vielleicht waren es auch ein paar weniger, aber nicht viel! Die wollten uns alle in ihre Shops schleifen und wir konnten keinen Schritt, wirklich keinen einzigen Schritt machen ohne belästigt zu werden! Es war schlicht die Hölle. So konnten wir gar nichts anschauen und mussten all die Sachen, die auf Tüchern am Boden lagen (Schmückli und Schniggschnagg) zurücklassen. Ich war total gestresst und das sind Momente, in denen man mich besser nicht weiter provozieren sollte, sonst wird’s echt unangenehm ;-) Als ob ich das ausstrahlte, liessen allmählich alle von uns ab. So fanden wir uns Minuten später in einem Souvenirladen völlig relaxed Armreife, Sandalen und Ohrringe anprobieren. Der sehr nette Verkäufer, indischer Herkunft (wie viele hier in Tanzania!), gab uns dann noch den Tip einen Markt aufzusuchen, wo man allerlei Hand- und Kunstwerke kaufen kann. Dieser Markt entpuppte sich dann als ein „Christkindlimarkt“ auf Afrikanisch. Anstatt Tee und Kerzen wurden halt Ebenholzfiguren, Batikkleider und Massaischmuck verkauft. Hundert Stände und alle verkaufen die gleichen Sachen! Da wir ja eigentlich hier waren, weil wir auch etwas kaufen wollten, quälten wir uns durch die ersten Stände durch und handelten was das Zeugs hielt. Sobald wir alles hatten, was wir kaufen wollten, flüchteten wir von diesem Ort und suchten uns einen Taxifahrer, der uns zum Busbahnhof bringen sollte. Da der Fahrer ein wenig Englisch sprach, baten wir ihn gleich uns einen Bus nach Moshi zu suchen. Das ging zackig über die Bühne und schwups, fand ich mich auf einem Klappsitz zwischen drei Massais eingepfercht in einem Bus wieder. Carol, die einen Fensterplatz ergatterte, hörte nicht mehr auf zu lachen, da wir 4 offenbar ein witziges Bild abgegeben haben.
Die drei Männer waren alle mit Handys ausgestattet und telefonierten auch ständig. Ansonsten waren sie aber angenehme Sitznachbarn...
Erstaunlich schnell und bequem kamen wir heil in Moshi an und es war so schön wieder zu hause zu sein!! Nach diesem Tag in Arusha muss ich sagen, dass ich sehr froh bin in Moshi zu wohnen, wo alles familiärer zu sein scheint!

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