Das Bad ist mit einer Toilette mit Spülung und fliessend warmem Wasser für meine Begriffe sehr luxuriös eingerichtet. Es ist zwar ein wenig umständlich mit der Dusche, da man zuerst das Wasser aufdrehen und dann den Heizschalter kippen muss und umgekehrt wenn man fertig ist mit Duschen, aber Hauptsache es funktioniert! Ich muss jedes Mal lachen wenn ich im Badzimmer umherhusche... Da man hier mit oder ohne Bewegung ins Schwitzen kommt nach einer Weile, dusche ich im Schnitt 2-3x am Tag. Zum Putzen der Zähne, müssen wir Wasser abkochen, da das Leitungswasser für uns empfindlichen Geschöpfe wohl nicht gut wäre! Weil wir eine Haushalthilfe haben, stelle ich in der Küche nicht viel an. Pina kocht zweimal am Tag für uns, wobei ich mich für den Lunch in Zukunft abmelden werde, da es mir zuviel ist. Bei dieser Hitze „gluschten“ einem eh all die tollen frischen Früchte viel mehr!! Ich werde versuchen ein paar leckere afrikanische Rezepte nachzukochen und in die Schweiz zu importieren;-)!!
Uhhh, neulich haben wir Huhn serviert bekommen. Als Carol mir erzählte, dass Pina mit dem ganzen Huhn in die Küche kam und noch Blut daran klebte, konnte ich mit nur ganz viel Überwindung davon essen. Vor allem da ich noch die Federn auf dem Boden rumliegen sah....nicht mein Ding!!

Wenn ich in die Stadt gehen möchte, dann bedeutet das etwa 20 Minuten zu Fuss über Stock und Stein, vorbei an Schulen, Strassenküchen oder irgendwelchen undefinierbaren Menschenansammlungen. Obwohl in der Nähe zum Zentrum die Strassen aspahltiert sind, muss man als Fussgänger mehr oder weniger im Staub gehen, da es auf der Strasse keinen Platz mehr hat neben den Autos und Velos. Aber ehrlich gesagt, man nimmt die dauernd schmutzigen Füsse sehr gerne in Kauf, wenn man sieht, wie die motorisierten Verkehrsteilnehmer alle Übrigen ignorieren!!
Erschwerend kommt für mich dazu, dass hier Linksverkehr herrscht. Aus dummer Gewohnheit schaue ich immer in die falsche Richtung wenn ich die Strasse überquere! Ich überlege mir trotzdem ein Velo zu kaufen, um von mir zu hause zu der „Hauptstrasse“ zu gelangen. Von dort würde ich dann das Velo schieben. Mal schauen, was die einer Weissen verlangen für einen Hightech-Drahtesel.
Die Einheimischen sind recht freundlich. Die Meisten grüssen dich und sagen dann noch was, wenn du nett zurück grüsst. Leider kann ich erst bis zehn zählen auf Kisuaheli und das auch nur sehr dürftig! Also nicke ich einfach höflich und gehe weiter. Aber ich habe schon vor ein paar Brocken in einem Kurs zu lernen...
Im Stadtzentrum hat es Einige Mzungus (Weisse) auf den Strassen. Trotzdem wird man immer beobachtet, wenn man vorbeigeht. Angst braucht man jedoch keine zu haben. Und ich hab ja die Telefonnummer von Nando unserem Hauschauffeur, wenn’s mal eng werden sollte. Der holt uns immer und überall ab und bringt uns heil nach hause. Eine Fahrt kostet ca. 3$.

Am Dienstag werde ich Carol in ihre Schule begleiten, wo sie 2x in der Woche Primarstufe unterrichtet. Sie hat eine Klasse mit 70 Kindern!!!! Kann man sich so was bei uns vorstellen??? Wohl eher nicht... Das Problem liegt jedoch nicht daran, dass sie zuwenig Lehrer haben, sondern, und jetzt komme ich ins Spiel ;-), sie haben zuwenig Klassenräume. Die fehlenden Räume sind schon bis Fensterhöhe gemauert, aber jetzt ist niemand mehr da, der weiterbaut. Es fehlt das Geld und die Organisation. Offenbar haben holländische Freiwillige die Grundmauern gestellt. Aber diese Leute bleiben natürlich nur für ein paar Wochen und sind dann wieder weg! Jetzt werde ich schauen, ob ich es auf die Reihe kriege, die Kosten zusammenzustellen und dann Zementsack für Zementsack zusammengesponsert bekomme...
What a challenge!!