Dienstag, 8. April 2008

Jaya








In der letzten Woche meiner Ferien, tauchte ein Vater mit seinen beiden Söhnen auf. Die Jungs waren ganz lieb und es war herrlich die drei zu beobachten, da sie sich ganz gut miteinander verstanden. Es wurde nie gequengelt oder gar geschrien und der Vater wurde nie laut. Nach einer Weile kamen wir ins Gespräch miteinander und ich verstand mich ganz toll mit ihnen. Abends assen wir manchmal zusammen und das war sehr unterhaltsam.
Beim Vater handelte es sich um einen Belgier namens Renauld, der in Senegal lebt und die Fischbestände überwacht. Seine beiden Söhne, Jaya 7 Jahre alt und Lenny 5 Jahre alt leben in England mit deren Mutter Louise und sprechen deshalb Englisch. Sie lebten alle lange Zeit in Asien und Jaya erzählte voller Stolz, dass er schon in 14 Ländern war! Die ganze Familie reist enorm viel umher und ich weiss nicht genau was Louise macht, aber sie kam am letzten Tag auch noch nach Kendwa Beach und auch sie ist eine sehr sympathische Frau!
Vorallem Jaya und ich verstanden uns sehr gut. Er berichtet gerne und erzählte mir Filme, die er gesehen hatte. Wir liessen uns das Spiel Bao von einem Einheimischen erklären und probierten es dann ein paarmal aus. Jaya meinte, als ich einen guten Zug machte, dass ich gar nicht clever ausschauen würde... Wir mussten noch lange darüber lachen!!
Als ich ihm sagte, dass ich kleine Tiere habe, die bei mir um den Bungalow streichen, wollte er unbedingt mit mir mitkommen und warten bis sie auftauchten, da er vermutete, dass es sich um Bushbabies handeln könnte. Lenny wollte natürlich nichts verpassen und so kamen die beiden an meinem letzten Abend mit mir zu meinem Zimmer, wo wir uns dann auf die Veranda setzten und warteten. Da es regnete, kamen sie leider nicht zum Vorschein und ich musst die Jungs enttäuscht ihrem Papa übergeben...
Ich ging diese Nach mit meinem Fotoapparat ins Bett, da ich dachte, dass ich eventuell ein Bild machen könnte, falls die Tiere auftauchen sollten. Und tatsächlich um 1h30 war da wieder dieses Geräusch und als ich nach draussen ging, schlenderte eines dieser Tierchen vor meinen Füssen vorbei. Ich erschrak so sehr, dass ich erst fast kein Foto machen konnte, aber glücklicherweise erwischte ich es doch noch!! Ich war so froh, dass ich Jaya und Lenny wenigstens ein Foto zeigen konnte... Am nächsten Morgen kam Jaya ganz früh zu mir und klopfte leise an die Türe. Erst dachte ich es sei wieder ein Tier und schaute deshalb vorsichtig aus dem Fenster. Er hoffte wenigstens jetzt ein Bushbaby zu erblicken, nachdem am Abend zuvor nichts los war! Nach ein paar Minuten rannte doch wirklich noch ein letztes Tierchen in sein Tagesversteck und Jaya konnte es sehen. Er war total fasziniert und wollte natürlich auch, dass ich ihm das Bild, das ich in der Nacht machen konnte, schicke.
Nach dem Frühstück machten wir noch ein paar gemeinsame Fotos, tauschten Adressen aus und mussten uns leider verabschieden. Jaya schrieb mir einen Brief mit einer Zeichnung und es viel mir echt schwer nicht loszuheulen, vor allem als Louise mir erzählte, dass er vorhin weinen musste, da er so traurig sei, weil ich wegginge. Ich habe noch nie Freundschaft mit einem 7 jährigen gemacht, aber irgendwie hoffe ich wirklich, dass wir uns wieder sehen!!

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