Dienstag, 8. April 2008

Rueckreise und Ankunft in Moshi



Der Flughafen von Zanzibar hat sich in den letzten neun Jahren kaum verändert! Die Check-in Desks sind direkt auf dem Trottoir und es gibt nur von Hand ausgestellte Tickets. Da der Flughafen nicht vernetzt ist, konnte ich für den Flug von Dar nach Kilimanjaro noch nicht einchecken. Meinen Megaschirm musste ich leider zurücklassen, da der an Bord nicht erlaubt war. Das dachte ich mir schon als ich ihn kaufte und machte deshalb keinen Terror. Nach dem Check-In musste ich mein Gepäck wieder nehmen und zur Kontrollstelle bringen. Dort mussten alle ihre Koffer öffnen, damit die Securityleute überprüfen konnten, dass sich nichts Unerlaubtes darin befand. Da mein Rucksack mit einer Schutzhülle überzogen war und ich keine Anstalten machte, das Ding selber zu entfernen, begnügten sie sich damit mich zu fragen, was sich in meinem Gepäckstück befand. Zur absoluten Sicherheit fragten sie mich dann noch ob ich wirklich keine Bombe dabei hätte. Ich war froh, dass es ohne Öffnen klappte, aber irgendwie beruhigte dieser Securitycheck mich nicht wirklich...
Nachdem ich die Flughafengebühr von $5 bezahlt hatte, konnte dann ich durch den Securitycheck gehen mit meinem Handgepäck. In der Wartehalle schaute ich mich dann erst mal nach einer Toilette um und als ich dem Schild folgte, merkte ich, dass es mich wieder zurück hinter den Securitycheck führte. Also ging ich auf die Toilette und zog halt meinen Gürtel noch mal aus um alles ein zweites Mal durch den Leuchtkasten zu schieben...
In der Wartehalle suchte ich mir einen ganzen Stuhl aus und setzte mich hin mit meinem Bagage. Der Stuhl war zwar ok, aber von der Decke her tropfte es genau auf mich herunter. Ich sah, dass die Deckenverkleidung direkt über mir fehlte und suchte halt einen anderen Platz für mich. So hatten die wartenden Leute wenigstens etwas zu schauen ;-)
Die Flugzeuge parkten quasi direkt vor der Türe und so wussten dann die Passagiere auch gleich wann sie an der Reihe waren. Manchmal gab dann ein Mitarbeiter noch die Gesellschaft und die Destination durch, sodass jegliche Unklarheiten aus dem Weg geschafft wurden...dachten die sich wohl! Es war ein Gaudi all die Leute zu beobachten, die ziemlich verwirrt waren, da einfach nichts angeschrieben war. Auch ich musste mehrmals nachfragen, ob das wirklich nicht meine Maschine war, die da draussen stand. Eine ganze Familie verpasste fast ihren Flug nach Nairobi, von wo sie dann nach Europa flogen...
Hier sind wir noch Jahrzehnte entfernt von Anzeigetafeln oder Ähnlichem. Erstaunlicherweise schien jedoch alles mehr oder weniger zu klappen.
In meinem Flugzeug waren alle Fächer schon voll und so musste ich mein Baospiel und meine Tasche zwischen die Beine nehmen. Das störte hier niemanden! Meine Sitznachbarin entpuppte sich als eine Türkin, die in Leysin eine Boardingschool besucht. Offenbar war ihre ganze Klasse an Bord und die Kids sahen echt stinkreich aus... Müssen sie wohl auch sein, wenn sie ihre „Klassenfahrt“ nach Zanzibar machen!
Der Herr in der Sitzreihe vor mir fing mit mir an zu reden und es stellte sich heraus, dass er eine NGO leitet, die Mütter und Babies auf Zanzibar auf Malaria testet und Moskitonetze verteilt und falls nötig Medikamente verteilt. Da alles gratis abgegeben wird, sammelt er Geld über Freunde und lässt Volunteers kommen, die dafür bezahlen. Irgendwie fand ich die Sache gut und irgendwie auch nicht. Ich liess mir mal seinen Kontakt geben...
Obwohl ich wusste, dass es das gleiche Flugzeug war, das mich nach Kilimanjaro Airport bringen würde, musste ich aussteigen, da ich noch nicht eingecheckt hatte für den Anschlussflug. Da ich das ganze Prozedere schon einmal gemacht hatte auf dem Hinflug, kannte ich nun die Schleichwege durch die verlassenen Büros. Es schauten mich zwar alle Mitarbeiter ein wenig verdutzt an, es hielt mich jedoch niemand auf! In der Check-In Halle, die ich mit meinem Gürtel, Uhr etc. in der Hand durchquerte, da ich wusste es kommt noch mal eine Kontrolle, traf ich drei Iraker und Tunesier, die in Dar arbeiten und vorletztes Wochenende in Kendwa Beach waren. Sie flogen noch mal nach Zanzibar! Ich war in Eile, da meine Maschine eigentlich schon in ein paar Minuten wieder hätte abfliegen sollen. Da ich aber erst damit angekommen war, wusste ich dieses mal, dass ich noch ein wenig Zeit hatte, aber trotzdem ich wollte mich nicht festplaudern...
Wie letztes Mal, konnte ich auch jetzt gleich wieder ins Flugzeug einsteigen. In der Mitte des Flugzeuges entdeckte ich endlich wo die Reihen beschriftet waren und musste feststellen, dass ich schon lange an meinem Sitz vorbei war!! Schlussendlich war es die letzte Sitzreihe ;-) peinlich! Aber wir sind in Afrika und hier nerven sich die Leute wegen so was ganz sicher nicht!! Ich endete mit einem Koffer zwischen meinen Füssen und einer Gitarre auf meinem Nachbarsitz! Das wäre bei uns nie und nimmer denkbar, aber schlussendlich klappte alles!
Mein Gepäck kam an und Nando wartete auch schon draussen. Gemütlich fuhren wir durch die stockfinstere Nacht! Glücklicherweise regnete es nicht. Nando fuhr so langsam, dass uns alle überholten und ich hätte gerne gesagt, dass er ruhig ein wenig schneller fahren darf. Aber als wir dann an einem Unfall vorbeifuhren, liess ich es bleiben! Irgendwie fühlte es sich wirklich an, wie nach hause kommen!! Es war ein schönes Gefühl gleich wieder in seinen eigenen vier Wänden sein zu können.
Unterwegs hielten wir in einem Supermarket an, wo ich Cola kaufte, da ich gleich anschliessend zu einer Girlsnight ging. Zu hause lud ich nur kurz meine Sachen aus und liess mich ein paar hundert Meter weiter zu Evelinns und Mitras Haus bringe, wo die Girlsnight stattfand. Es ist nicht, dass ich zu faul war dieses kurze Stück zu Fuss zu gehen, aber erstens wusste ich nicht genau wo sie wohnen und zweitens ist es sehr gefährlich nachts alleine unterwegs zu sein. Es gibt hier keine Beleuchtung und deshalb ist es dunkel wie in einer Kuh, wenn die Sonne weg ist.
Joelle schien mich wirklich vermisst zu haben und war sichtlich froh mich wieder zu sehen. Sie hat sogar extra einen Kuchen gebacken und das ist in Moshi nicht so einfach, wie zu hause, wo man alle Zutaten schnell an der nächsten Ecke besorgen kann!! Evelinn war natürlich auch da und Joanna und Kalyn, die ich in Zanzibar traf. Insgesamt waren wir etwa 14 Frauen und es wurde wild drauflos geschnattert. Es war ein wirklich ein schöner Abend und wir verabredeten uns für Samstag zusammen zum Seconhand Markt zu gehen.

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