Sonntag, 13. April 2008

Regenzeit







Am Dienstag hatte ich also meinen ersten Schultag nach 2 1/2 Wochen Ferien. Da ich es überhaupt nicht mehr gewohnt war am Morgen um eine bestimmte Zeit aufzustehen und aus dem Haus zu gehen, war ich zu spät dran. Das machte aber überhaupt nichts, denn als ich in der Schule ankam, waren da nur wenige Kinder und die Schwestern waren auch noch nicht da! Wegen dem Regen in der Nacht, waren die Strassen, die ausser im Stadtzentrum alles Dreckstrassen sind, total aufgeweicht und pflotschig! Es braucht bei diesen Bedingungen doppelt so lange eine Strecke hinter sich zu bringen. Nach nur kurzer Zeit hat man die halbe Strasse an den Schuhen... Es ist auch sehr glitschig und deshalb auch gefährlich auf den nassen Strassen zu gehen.
Ich brauchte etwa drei Tage, bis ich mich mit den Pflotschstrassen angefreundet hatte und nicht mehr versuchte mit sauberen Füssen in der Schule anzukommen! Mittlerweile finde ich es sogar witzig durch den Matsch zu gehen und mich nicht mehr über jeden Spritzer, der mich trifft aufzuregen. In der Schule angekommen, waschen alle ihre Schuhe, Füsse und Beine...
Die Regenzeit lässt die Menschen hier noch langsamer in ihrem Tun erscheinen. Aber was kann man machen, wenn die Kinder nicht durch die Schlammassen kommen...?! Hier macht niemand einen Aufstand, wenn jemand zu spät kommt! Es ist halt einfach so.
Der Regen fällt meistens gegen Abend, in der Nacht und manchmal am Morgen. Am Nachmittag ist es oft sehr sonnig und recht schön! Und heiss ist es tagsüber nach wie vor. Nur nachts kühlt es leicht ab, sodass man ab und zu vielleicht mal einen Schal über die Schultern werfen kann. Ich habe mir die Regenzeit ganz anders vorgestellt! Ich dachte, dass es mehr oder weniger die ganze Zeit regnen würde. Deshalb bin ich im Moment recht glücklich mit dem Wetter.
Aber in der Zeit, in der ich in Zanzibar war, muss es heftiger geregnet haben! Unsere Wohngegend kam sogar an den Nachrichten wegen den Wassermassen, die zwei Menschen mit sich gerissen haben. Es kann sehr schnell sehr gefährlich werden mit dem Regen, da der Boden das viele Wasser nicht schlucken kann und Bäche innert Minuten entstehen an Stellen, die man nie erwartet würde! Es wurde auch eine Tanzanitmine überschwennt und gegen hindert Leute wurden vom Wasser eingesperrt und ertränkt!!!
Obwohl es draussen regnet wie verrückt, hatten wir diese Woche mehrmals kein Wasser! Meistens kommt es jedoch im Verlaufe des Abends zurück. Einmal blieb es jedoch fast 24h weg und das war recht mühsam. Die WC-Spülung ging ja auch nicht mehr! Umso mehr genoss ich die erste Dusche danach...
Auch die Elektrizität blieb mal für einen ganzen Tag weg und Pina musste auf dem Kohleherd kochen. Hier hat man wenigstens noch Ausweichmöglichkeiten, da Elektrizität nach wie vor ein Luxus ist, den nur wenige Haushalte haben!

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