Dienstag, 8. April 2008

Regen






Das Wetter wurde von Tag zu Tag schlechter und man merkte, dass die Regenzeit anfing. Es regnete oft für ein bis zwei Stunden und der Himmel färbte sich ganz dunkel. Wir dachten jedes Mal, dass das nun den ganzen Tag so bleiben würde, aber so schlagartig wie es anfing zu regnen, so plötzlich kam dann auch wieder die Sonne zum Vorschein! Warm blieb es auch wenn es regnete.
An meinem letzten Tag in Kendwa Beach fing es am Vormittag an zu regnen und hörte bis spät in der Nacht nicht mehr auf! Das war kein schöner Abschied! Jaya und ich spielten Bao zusammen und so verging auch mein letzter Tag.
Im Verlauf des letzten Morgens setzte dann der Regen wieder ein und wurde ganz heftig! Als ich in Stone Town ankam, waren gewisse Strassenteile völlig überflutet und das Wasser stand kniehoch. Die paar Meter vom Taxi zum Hotel, wo ich mein Gepäck lagern wollte, reichten, dass ich pflotschnass wurde. Toll, dass ich heute meine Jeanshose angezogen hab... Als erstes musste jetzt ein Regenschirm her und der kam schon um die Ecke in der Hand eines Schirmverkäufers, der aufgrund meiner Notsituation nicht mit sich handeln liess! Schlitzohr das!!
Mit einem Riesenschirm bewaffnet stürzte ich mich dann ins Getümmel. Ich kaufte mir ein paar Kleider und ein paar Ohrringe, obwohl ich eigentlich nichts ausser einem Bao Spiel kaufen wollte...Aber sie gefielen mir so gut, dass ich nicht wiederstehen konnte. Nach einer Lunchpause und ein paar Karten schreiben, gings dann weiter. Der Regen wurde wieder schlimmer und trotz Schirm war es fast nicht möglich trocken zu bleiben. Die Füsse standen eh schon bis zu den Knöcheln im Wasser! In einem kleinen Geschäft sah ich ein grosses Bao Spielbrett, das mir sofort ins Auge sprang. Ich handelte den Preis von 35 auf 20’000TSH runter und fand das ein faires Angebot für beide Seiten. Mit meinen Tüten und dem Riesenbao machte ich mich auf den Rückweg zum Hotel um mein Gepäck zu holen. Da es aber so stark regnete, dass ich den Schirm schon fast nicht mehr halten konnte, flüchtete ich ins nächste Geschäft. Ich landete in einem supertollen Laden, wie ich ihn gerne selber haben möchte!! Der Raum selber war nicht speziell, aber was darin ausgestellt war, verschlug mir fast die Sprache. Ich konnte mich fast gar nicht satt sehen...
Die Einrichtung bestand aus simplen Regalen, die alle mit wunderschönen, von hand geflochtenen Körben gefüllt waren. Es hatte auch noch Hüte, Teppiche, Tischsets und andere Sachen, aber mir gefielen vor allem die Körbe! An den Wänden hatte es Infoblätter hängen und ich sah, dass da offenbar eine Organisation dahintersteht. Ich fand ein Buch und es war ein Fotoband über die Herstellung der Produkte, die hier verkauft wurden. Eine Deutsche Frau unterstützt die einheimischen Frauen ihre Produkte zu vermarkten und ermöglicht ihnen damit, dass sie von zu hause aus arbeiten können und gleichzeitig ihre Kinder beaufsichtigen können. Schade, dass ich das erst an meinem letzten Tag entdeckte, ich wäre zu gerne dort vorbeigegangen... Aber in meinem Kopf verkaufe ich diese wunderschönen Taschen und anderen Sachen natürlich schon an Läden in der Schweiz 
Als der Regen ein wenig nachliess machte ich mich weiter auf den Weg zum Hotel. Unterwegs sah ich einen älteren weissen Herrn vor einem Büro stehen und ich fragte ihn was für ein Büro das sei. Er lud mich ein nach drinnen zu kommen und erzählte mir, was er hier machte. Er ist Franzose aus Annecy und lebt seit 16 Jahren auf Zanzibar. Er verkauft TV Rechte oder so was ähnliches und handelt mit Immobilien. Er wollte mir gleich seine Immobilienagentur verkaufen und steckte mir seine Karte zu. Falls ich einen Container verschicken möchte, könnte er mir auch helfen. Er hat Leute an der Hand, die sich um den Papierkram kümmern können. Ich werde sicher ein paar Infos bei ihm einholen. Wer weiss, vielleicht lasse ich mich ja auf Zanzibar nieder und fange an zu geschäften...
Da ich unterwegs ein wenig zu viel geredet hatte, war ich nun ein wenig spät dran und fragte nach einem Taxi. Der Taxifahrer fuhr mich zum Hotel und ich musst etwa 20 Meter durch die Gassen gehen um mein Gepäck zu holen. Ungern liess ich all meine Einkäufe im Taxi zurück! Da ich sie aber schlecht mitnehmen konnte, hatte ich keine Wahl ausser dem Taxidriver zu vertrauen. Alle Wertsachen hatte ich bei mir und nahm sie sehr demonstrativ aus der Tasche heraus, dass er sehen musste, dass ich nichts Wertvollen zurückliess.
Als ich mit meinem Rucksack um die Ecke zurückkam, stand er gottlob noch immer da!!

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