Kilimanjaro Marathon 2008

Was für eine Aufregung!! Seit ein paar Tagen sah man auffällig viele Leute in Jogginganzügen in der Stadt herum laufen. Als ich am Donnerstag die Werbebänder für den Kilimanjaro Marathon sah, wusste ich warum. Es wurde mir gesagt, dass Menschen von überall herkommen um daran teilzunehmen. In einem Hotel unweit von unserem Haus entfernt, sah ich ein paar Sportler ein und ausgehen, auf deren Anzügen Kenya stand. Als ich am Freitag in dieses Hotel ging um zu schauen wie der Pool aussieht, war die Eingangshalle gestossen voll. Es wurden die Startnummern für den Marathon verteilt! Als ich dann einen Routenplan des Marathons an der Wand hängen sah, entdeckte ich, dass der Start und das Ziel gleich bei uns um die Ecke sein mussten!! So spannend!
Um 6 Uhr morgens kam uns unser Freund Nando mit dem Taxi abholen und fuhr uns zum Stadion. Es wäre nur ein paar Minuten quer Feld ein gewesen, aber da es um 6h noch stockdunkel war und es keine Strassenbeleuchtung gibt, mussten wir uns hinchauffieren lassen. Wir kamen uns zwar ein wenig blöd vor, aber die Gefahr in eirgendeinem Graben zu landen war einfach zu gross!
Im Stadion angekommen war es immer noch sehr dunkel, aber man konnte eine gewisse Nervosität wahrnehmen. Um 6h30 wurde dann der Marathon gestartet. Es war noch recht kühl und ich fror sogar, was ich aber als sehr angenehm empfand! Danach starteten die Teilnehmer der 5km Runde, die Behinderten in Rollstühlen und die Halbmarathonläufer. Ich wusste nicht, dass es eine 5km Plausch Rennstrecke gab, sonst hätte ich mich auch angemeldet...wäre sicher toll gewesen! Die Leute, die teilnahmen waren alle ganz unterschiedlich. Es gab viele Weisse, die mitliefen. Aber auch jede Menge Afrikaner waren mit dabei, diezum Teil in ihren normalen Alltagskleidern und Sandalen liefen. Von alt bis jung war alles vertreten. Erstaunlich schnell waren die ersten 5km Läufer schon wieder zurück. Innert einer Stunde wurde es hell und langsam wärmer. Um 8h30 war es dann schon so heiss, dass ich mich auf der Tribüne in den Schatten setzen musste! Die Läufer kamen alle total verschwitzt ins Ziel und nach 2 Stunden 15 Minuten und 37 Sekunden kam der Sieger des Marathons ins Stadion eingelaufen!! Fast alle Marathonläufer hatten eine gute Ausrüstung und ich denke, dass viele unter ihnen professionelle Läufer waren.
Um ca. 10h machten wir uns wieder auf dem Heimweg, da es fürchterlich heiss wurde. Wir waren wirklich innert weniger als 10 Minuten wieder zu hause!! So nahe liegt das Stadion...
Staubig, verschwitzt und müde wollte ich eigentlich nur eine Dusche nehmen und mich dann hinlegen. Aber da war mal wieder kein Wasser!! Mit dem restlichen Wasser, das noch in der Leitung war, konnte ich gerade die Hände waschen. Glücklicherweise haben wir im Badzimmer einen Eimer stehen, in dem ein wenig Wasser drin war, sodass ich wenigstens meine staubigen Füsse waschen konnte!
Da mich das rumliegen und nicht duschen können aufregte, entschied ich mich noch mal zum Stadion zurückzugehen. Obwohl es schon 14h war, hörte man noch immer den Stadionspeaker und die Menge toben!
Am Eingang habe ich einen Security gefragt, ob immer noch Läufer eintrudeln oder ob sonst was auf dem Programm steht. Er hat mir dann den Namen einer Band genannt, die spielte und dass ab jetzt nur noch Unterhaltung sei. Netterweise bot er sich sogar an mich zu begeleiten, was ich dann aber höflichst ablehnte. Unterwegs zum Stadion hat sich nämlich schon eine junge Frau eingeladen mich in meinem Daheim zu besuchen ohne dass ich etwas dazu sagen konnte!! Irgendwie scheint es hier Sitte zu sein, sich selber einzuladen...eigenartig! Ich möchte nur zu gern wissen, was sie sich davon erhoffen??!!
Auf dem Stadiongelände war eine Bühne aufgebaut, wo gesungen und getanzt wurde!! Uhhh da wackelten die Hintern wieder einmal ;-)! Ein Junge hat sich irgendwann neben mich gestellt und mich nach Geld gefragt, respektive mich aufgefordert ihm welches zu geben. Ich hab ihm natürlich nichts gegeben, da es nicht gut ist einfach Geld zu verteilen. Es soll schliesslich nicht gefördert werden, dass man für nichts einfach Geld bekommt! Hab ihn dann ausgefragt und rausbekommen, dass er James heisst und auf die Longuo Primary School geht! Das ist genau die Schule, für die ich Geld sammeln möchte um die angefangenen Unterrichtsräume fertig zu bauen! Er war ein wenig verlegen, als er merkte, dass er mich eventuell in der Schule wieder sehen könnte. Ich hab ihn dann auf eine Cola eingeladen und so hatte ich auch ein wenig Gesellschaft, wenn wir auch nichts zusammen redeten.
Hab noch ein wenig die Darbietungen auf der Bühne verfolgt und bin dann nach einer Stunde Hitze wieder zurückgegangen. Auf dem Rückweg fing es an zu winden, was einerseits sehr erfrischend war, andererseits aber sehr mühsam, da der ganze Staub aufgewirbelt wurde und in die Augen kam! Zu hause angekommen, war immer noch kein Wasser da!